Die Welt verändert sich, ob es Dir nun gefällt oder nicht (Teil 2)

Die Welt verändert sich.

Veränderungen sind das, was du in ihnen siehst

Lernen loszulassen 

Wir fühlen uns im Laufe des Lebens immer wieder an Situationen, Gegenstände, Gedanken und sogar an Personen gebunden, die uns nicht oder nicht mehr guttun. Und dann warten wir ohnmächtig darauf, dass uns irgendeine externe Kraft befreit. Dieses Warten ist unangenehm. Es sorgt für Unsicherheit und Frust und führt oft sogar zu einer perfiden Trauer, wenn es schließlich doch zur Trennung kommt. Aber warum lassen wir nicht früher los? Aktiv und aus freien Stücken? Warum behandeln wir das Loslassen als allerletzte Maßnahme, die wir erst dann ergreifen, wenn es unerträglich wird?

Es wird Zeit, das Loslassen neu zu denken, neu zu verstehen. Loslassen ist kein kurzes, einmaliges Ereignis, sondern ein Prozess. Es ist eine Fähigkeit, die man erlernen und ausbauen kann. Wenn Du für einen Marathon trainierst, dann läufst Du zunächst kürzere Distanzen und weitest schrittweise deine Übungsstrecken aus. Analog dazu kannst Du auch das Loslassen üben, indem Du Dich zunächst von kleineren Dingen trennst: von flüchtigen Gedanken oder der Versuchung, Dich in unnütze Diskussionen zu verstricken; von Gegenständen, die Du nur noch aus Nostalgie verwahrst oder von fremden Erwartungen daran, wie Du Dein Leben zu leben hast.

Oder von Klamotten, denen Du emotional entwachsen bist. Du entwickelst Dich weiter. Du bist nicht mehr der Mensch, der sich vor Jahren dieses Lieblingskleid oder jenen Lieblingsmantel gekauft hat. Also lass los! Die Trennung von äußerlichen Dingen kann symbolisch für Deinen inneren Wandel stehen.

Übertrage dieses Prinzip auf die Beziehungen in deinem Leben. Manche Menschen sind nicht in der Lage, deine Zuneigung zu erwidern. Energie in diese Beziehungen zu stecken, ist wie Blumen zu gießen, die nicht wachsen wollen. Verwende Deine kostbaren Ressourcen stattdessen auf Verhältnisse, die gedeihen können. Auf Menschen, die bereit sind, gemeinsam mit Dir zu wachsen. Und denk daran: Unfruchtbare Beziehungen loszulassen, heißt nicht, dass Du egoistisch bist oder Funktionierendes zerstörst. Es bedeutet nur, dass Du ziehen lässt, was ohnehin längst weg ist.

Im Idealfall schaffst Du Dir mit dieser Philosophie ein Umfeld mit Menschen, die Dir wirklich am Herzen liegen und die sich eine aufrichtige und liebevolle Verbindung zu Dir wünschen. Lass los, was Dir nicht guttut. Denn so entsteht Platz für all das, was Dich deiner Vorstellung von einem guten und erfüllten Leben näher bringt.

Authentisch und selbstbewusst sein

Der Mut zur Veränderung beginnt oft mit Träumen. Mit Projektionen und Vorstellungen davon, wie das Leben jenseits der Weggabelung entlang der neuen Pfade aussehen könnte. Aber Träume sind zweischneidige Schwerter. 

Zum einen schüren sie Ambitionen und Ansprüche. Zum anderen schaffen sie ganz neue Ängste. Was, wenn du dir zu hohe Ziele steckst? Was, wenn der Weg zu deinen Ambitionen zu steil ist?

Wenn dich solche Ängste lähmen, dann blicke nicht nach oben. Vergleiche dich nicht mit den schwindelerregenden Erfolgen irgendwelcher Koryphäen oder Top-Performer. Das führt nur dazu, dass du dich minderwertig fühlst. Sieh ihre Leistungen stattdessen als Inspiration und wertvolle Pionierarbeit. Als Ausdruck dessen, was möglich ist. Es geht nicht darum, die Leistungen anderer Menschen zu kopieren oder sich einen winzigen Platz ganz oben auf dem Gipfel zu erstreiten. Die Welt hat Platz, für was auch immer du erschaffen möchtest. 

Viele Menschen glauben, Erfolg sei nur den Ausnahmetalenten vorbehalten. Und das lässt sie an ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln. In Wirklichkeit entsteht Erfolg oft dadurch, dass Menschen beharrlich, fleißig oder mutig auf ihre Träume hinarbeiten – trotz, oder gerade wegen ihrer Makel. Mach dir bewusst, dass selbst deine größten Idole irgendwann mal ganz normale Brötchenjobs hatten. Unterm Strich zählt nicht dein Idealismus, sondern, dass du allen Widrigkeiten zum Trotz etwas in die Welt setzt und am Ball bleibst.

Denk mal drüber nach: Was macht deine Lieblingskunst für dich besonders? Dass sie auf Bestsellerlisten steht oder von Kritiken gefeiert wird? Nein. Sie liegt dir am Herzen, weil die Kunst zu dir spricht und mit deinen eigenen Erfahrungen und Gefühlen resoniert. Der Wert als Künstler bedingt sich nicht durch Ruhm oder Reichweite. Am Ende geht es nur darum, dass du dich traust, deine eigene Stimme zu finden.

Das ist die Art von Kunst, nach der wir Menschen suchen: nach Narrativen, die unsere eigenen Geschichten spiegeln; nach Worten, Bildern und Klängen, in denen wir uns wiederfinden. Und diese Verbindung entsteht dann, wenn Kunst authentisch ist und von Herzen kommt. Das ist die Art von Kunst, die etwas bedeutet. Das ist die Art von Kunst, die in uns nachhallt.

re wieder auf deine innere Stimme

Erinnerst du dich noch an deine Kindheit? Daran, wie du furchtlos Klamotten getragen hast, die dich glücklich machten? Daran, wie du selbstbewusst deinen Impulsen gefolgt bist oder schamlos Bedürfnisse wie Hunger geäußert hast? Du hattest ein intuitives Gespür dafür, was du brauchtest und wolltest. Aber dann wurde diese Selbstbild nach und nach von den Vorgaben und Erwartungen deines Umfeldes und der Gesellschaft überschrieben. Du hast angefangen, deine Klamotten und Ernährung auf die allgemeinen Trends abzustimmen. Der kindlich direkte Draht zu deinen Instinkten wurde nach und nach durch ständige Selbstzweifel ersetzt. 

Das führt auf Dauer zu einem Teufelskreis aus Selbstsabotage und Hyperkorrektur. Du reparierst an Dingen herum, die gar nicht kaputt sind. Als ob dein Leben ständig optimiert werden müsste und von Grund auf nicht optimal verläuft. Du versuchst unermüdlich, produktiver zu werden oder deinen beruflichen Erfolg oder deinen sozialen Status zur Schau zu stellen. Und hinter alledem steckt das Gefühl, nicht gut genug zu sein, ständig in Konkurrenz zu stehen und den eigenen Wert durch externe Bestätigung zu bekommen.

Also: Wie kannst du diesem Teufelskreis entkommen? Fang einfach damit an, bei Entscheidungen wieder auf dein Bauch, dein Bauchgefühl zu hören. Beginne mit kleinen Dingen: Probiere etwas neues. Neues Essen, höre neue Musik oder sieh dir einen neuen Film an. Setz dich unbekannten Reizen aus und achte dabei darauf, was dir wirklich gefällt und guttut. Dann taste dich zu deinen Grundbedürfnissen vor: zu Hunger, Durst und Müdigkeit. Bemerke bewusst, wann sie sich melden und geh ihnen nach! All das hilft dir wieder zurück zu dir zu finden.

Mach dir bewusst, dass die ständige Vergleichen und Anpassen kein natürliches Verhalten ist, sondern angelernt. Versuche, dich selbst und andere Menschen so zu nehmen – und wertzuschätzen – wie sie sind. So machst du dich nach und nach wieder frei von dem Gedanken, wir müssten miteinander um unseren Selbstwert und um unsere soziale Stellung konkurrieren. 

Und last but not least: Hör auf, alles persönlich zu nehmen. Die Kommentare anderer Leute sind keine objektiven Urteile über deinen Wert als Mensch – sondern in erster Linie Ausdruck ihrer eigenen Verletzungen, Unsicherheiten, Vorurteile! Also beziehe sie nicht auf dich!

Blende die lauten Stimmen in deiner Umwelt aus und lausche der leisen Stimme in deinem Inneren. Sie wird dich wissen lassen, wenn ein Bereich deines Lebens nach Wandel schreit. Denn genau darauf kommt es an: darauf, dass du dich selbst verändern willst, weil du dich wertschätzt und auf deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse achtest. Suche also immer wieder nach Ruhe und äußere Stille.

Ein Fazit

Ob wir wollen oder nicht: Leben bedeutet Veränderung. Alles ist in ständigem Wandel begriffen: wir selbst, unsere Mitmenschen und auch die Kultur und die Gesellschaft um uns herum. Ob es dir nun gefällt oder nicht, ist hier völlig egal. Die entscheidende Frage ist, wie wir mit dieser Tatsache umgehen. Versuchst du, auf Biegen und Brechen an der Vergangenheit festzuhalten oder gehst du mit dem Wandel? Wenn du ganz ehrlich mit dir bist, dann spürst du, dass du längst für den Wandel bereit bist. Du hattest nur Angst, diesen Schritt zu gehen. Dann wird es Zeit, dass du loslässt: von den negativen Überzeugungen, die du mit Wandel und den einhergehenden Veränderungen verbindest, bis zu den Beziehungen und Gegenständen, die dir nicht oder nicht mehr guttun. So schaffst du Platz für Dinge, die zu dir und deinen wirklichen Bedürfnissen passen.

Dafür musst du dich von den Normen und Konventionen deiner Umwelt freimachen: von all den fremden, verzerrten und destruktiven Meinungen darüber, wie ein gutes Leben aussieht. Fang an, wieder auf deine eigenen Bedürfnisse zu hören und übe dich darin, deinen Instinkten zu folgen. Trau dich, ihnen Ausdruck zu verleihen und deiner kleinen Welt deinen eigenen Stempel aufzudrücken. Das sind die Wegweiser in ein Leben voller Selbstliebe, Selbstbestimmung und unendliche Dankbarkeit.

Inspiriert von dem Bestseller von Brianna Wiest „When You’re Ready, This Is How You Heal: Lass los und finde zu dir selbst.“

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